Inklusion und Barrierefreiheit am Arbeitsplatz: Das Potenzial von Komin2Assist
- komin2assist
- 19. März
- 3 Min. Lesezeit
Die Förderung von Teilhabe und Barrierefreiheit am Arbeitsplatz ist heute essenziell, um allen Menschen – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen – eine sinnvolle und erfüllende Beschäftigung zu ermöglichen. In Deutschland leben etwa 7,9 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung (De Statis, 2022), von denen viele Unterstützungen benötigen, um am Arbeitsmarkt teilzuhaben. Projekte wie Komin2Assist zeigen eindrucksvoll, wie die Digitalisierung und neue Technologien dabei helfen können, Barrieren abzubauen und Menschen mit Behinderungen besser in die Arbeitswelt zu integrieren.

Motivation und Bedarf
Alle Menschen haben das Bedürfnis nach Anerkennung und einer sinnvollen Tätigkeit. Menschen mit Einschränkungen sind jedoch häufig in ihrer Selbstständigkeit und Autonomie stärker eingeschränkt als Menschen ohne Behinderung. Dies gilt sowohl für das gesellschaftliche Leben als auch für den Arbeitsmarkt. Werkstätten für Menschen mit Behinderung und Inklusionsfirmen spielen eine wichtige Rolle bei der Integration und Inklusion, indem sie Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, die an ihre individuellen Fähigkeiten angepasst sind und auch für eine Weiterentwicklung in Richtung 1. Arbeitsmarkt sorgen. Die Digitalisierung bietet in diesem Bereich große Chancen. Durch den Einsatz von Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Gamification können Prozesse effizienter gestaltet und Arbeitsplätze inklusiver gemacht werden. Insbesondere digitale Assistenzsysteme und andere digitale Hilfsmittel erleichtern die Arbeitsorganisation und unterstützen eigenverantwortliches Handeln, was den Zugang zum Arbeitsmarkt verbessert und gleichzeitig die Kompetenzen der Mitarbeiter stärkt.
Technologien zur Förderung der Inklusion
Komin2Assist beschäftigt sich mit diesen Themengebieten, um das Assistenzsystem "der Schlaue Klaus" innerhalb der (Klein-)Serienproduktion weiter zu entwickeln und auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen anzupassen. Dies umfasst zum Beispiel die barrierefreie Gestaltung einer digitalen Anwendung, die es den Mitarbeitenden ermöglicht, Aufgaben unabhängig von ihren individuellen Einschränkungen erfolgreich zu bewältigen.
Ein Beispiel ist "der Schlaue Klaus", ein Montagetisch, der bereits am Markt insbesondere bei Industrieunternehmen etabliert ist. Komin2Assist erweitert den Montagetisch um Funktionen wie agentenbasierte Assistenzsysteme und Gamification-Elemente, um Menschen mit Beeinträchtigungen besser zu unterstützen. Diese Erweiterungen werden in enger Zusammenarbeit mit Expert*innen und Anwenderunternehmen entwickelt, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Zielgruppe berücksichtigt werden.
Der Assistenztisch "der Schlauer Klaus" ist ein fortschrittliches, visuell unterstützendes System, das in der manuellen (klein-)Montage sowohl in großen Industrieunternehmen als auch in Inklusionsbetriebe oder Werkstätten für Menschen mit Behinderungen eingesetzt werden kann. Es prüft automatisch, ob alle Bauteile korrekt montiert sind, und ermöglicht so eine durchgehende Qualitätssicherung, die menschliche Fehler minimiert.
"Gregor Gouda" – die nette Maus als Schlüsselkomponente
Im Rahmen des Projekts Komin2Assist wurde "Gregor Gouda", eine sympathische, agentenbasierte Maus, entwickelt. Dieses Assistenzsystem dient als Ergänzung zur Fachkraft oder Vorgesetzten und übernimmt die Anleitung und Begleitung der Mitarbeitenden bei der Arbeit am "Schlauen Klaus".
Gregor kommuniziert über kontextbewusste und textbasierte Interaktion mit den Nutzenden. Dadurch werden Wissen und Coaching bereitgestellt, was die Kompetenz, Autonomie und das Selbstvertrauen der Nutzenden stärkt. Die Gamification-Elemente, die Gregor integriert, machen die Arbeit interaktiver und fördern das Engagement der Mitarbeitenden.
Die Teilnehmenden reagierten positiv auf die Einführung von Gregor. Insbesondere die intuitive Bedienung und die persönliche Unterstützung durch das System wurden hervorgehoben. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie Gregor einem Mitarbeitenden half, eine komplexe Montagetätigkeit schneller zu erlernen und sicherer auszuführen. Diese Erfahrung führte nicht nur zu einer höheren Zufriedenheit des Mitarbeiters, sondern auch zu einer Steigerung der Produktivität.
Diese Erweiterungen helfen den Mitarbeitenden, ihre Aufgaben intuitiv und selbstständig zu erledigen, fördern ihre Autonomie und stärken ihr Selbstvertrauen. Durch die Anpassung an die speziellen Bedürfnisse der Zielgruppe wird der Montagetisch zu einem wichtigen Werkzeug für die Inklusion am Arbeitsplatz.
Projekte wie Komin2Assist zeigen, wie Gamification und KI erfolgreich eingesetzt werden können, um Inklusion und Motivation zu fördern. Ein konkretes Beispiel ist die Integration von Gamification-Elementen wie Fortschrittsbalken, Ranglisten und Belohnungen, die die Mitarbeitenden dazu anregen, ihre Aufgaben mit Freude und Engagement zu bewältigen. Dies wurde bei der Entwicklung des "Easy Mode" erfolgreich umgesetzt, der Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Fähigkeiten einen erleichterten Einstieg in komplexe Arbeitsprozesse bietet.
Darüber hinaus wurden personalisierte Lernprogramme integriert, die auf den jeweiligen Bedarf der Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Diese Programme nutzen KI, um den Lernfortschritt individuell anzupassen und gezielt Schwächen auszugleichen. In der Evaluation von Komin2Assist wurde festgestellt, dass diese Ansätze nicht nur die Effizienz steigerten, sondern auch die Zufriedenheit und das Selbstvertrauen der Mitarbeitenden förderten.
Die Evaluation von Komin2Assist zeigt zudem, dass diese Ansätze auch für Unternehmen messbare Vorteile bringen. Mitarbeitende berichteten, dass sie durch die Unterstützung der Systeme mehr Selbstvertrauen gewannen und in der Lage waren, anspruchsvollere Aufgaben eigenständig zu bewältigen. Gleichzeitig konnte die Produktivität in den getesteten Arbeitsbereichen um bis zu 30 % gesteigert werden.
Fazit: Inklusion durch technologische Innovation
Das Projekt Komin2Assist ist ein Vorreiter in der Förderung von Inklusion am Arbeitsplatz. Es zeigt, dass durch den gezielten Einsatz von KI, Gamification und barrierefreien digitalen Anwendungen nicht nur Menschen mit Behinderungen unterstützt, sondern auch der Unternehmensalltag effizienter gestaltet werden kann. Projekte wie dieses ebnen den Weg für eine inklusive Zukunft, in der Barrierefreiheit und Teilhabe für alle selbstverständlich sind.
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