Die Zukunft der Mitarbeiterentwicklung: Gamification als Erfolgsfaktor?
- komin2assist
- 24. März
- 3 Min. Lesezeit
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden effektiver und ansprechender zu gestalten. Traditionelle Methoden stoßen oft auf geringe Motivation und wenig Engagement der Mitarbeitenden. Eine Schlüsselkomponente in der Lösung könnte Gamification – der Einsatz spielerischer Elemente in spielfremden Kontexten, um Nutzerverhalten positiv zu beeinflussen und die Motivation zu steigern - sein.
Was ist Gamification?
Gamification integriert spieltypische Mechaniken wie Punkte, Abzeichen, Ranglisten und Herausforderungen in nicht-spielerische Prozesse. In einer Lern- und Entwicklungsplattform können beispielsweise Ranglisten und Belohnungen Mitarbeitenden dazu motivieren, kontinuierlich zu lernen und ihre Fortschritte nachzuverfolgen.
Erfolgsfaktoren der Gamification
Für eine erfolgreiche Implementierung von Gamification sind folgende Prinzipien entscheidend:
Klare Ziele und Regeln: Transparente Zielvorgaben und verständliche Regeln erleichtern die Teilnahme und sorgen für Orientierung.
Belohnungssysteme: Fortschritte sichtbar machen – etwa durch Punkte, Abzeichen und Ranglisten – steigert die Motivation. Ein praktisches Beispiel ist das Projekt KomIn2Assist, das den Arbeitsalltag von Menschen mit Beeinträchtigungen erleichtert. Hier motiviert der digitale Assistent Gregor mit einem Highscore-System, das die Leistung der Nutzer sichtbar macht.
Herausforderungen, Feedback und soziale Interaktion: Regelmäßige Herausforderungen und sofortiges Feedback halten Nutzer engagiert. Gregor unterstützt die Mitarbeitenden mit direkter Rückmeldung über eine Chatfunktion und Smileys.
Personalisierung: Individuell angepasste Inhalte und Belohnungen erhöhen die Relevanz und das Interesse der Nutzer.
Spielspaß und intrinsische Motivation: Der spielerische Aspekt sollte nicht vernachlässigt werden. Gamification sollte Freude bereiten und den natürlichen Spieltrieb ansprechen.
Inklusion und Teilhabe: Gamification bietet besondere Chancen für Menschen mit Behinderungen, indem sie barrierefreie Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten schafft. Individuell angepasste Herausforderungen und Unterstützungsmechanismen fördern die Teilhabe und stärken die Chancengleichheit am Arbeitsplatz.
Gamification in der Praxis: KomIn2Assist und der Schlaue Klaus
Ein Beispiel für Gamification im Arbeitsalltag ist das Projekt KomIn2Assist. Ziel dieses Projekts ist es, das Assistenzsystem “Schlauer Klaus” weiterzuentwickeln und dessen Nutzung zu optimieren.
Im Zentrum steht Gregor, ein digitaler Agent, der als virtueller Lehrer die Mitarbeitenden unterstützt und damit die Fachkräfte entlastet. Er fungiert als intuitive Schnittstelle zwischen den Nutzerinnen und Nutzern und dem Schlauen Klaus, indem er durch klare Anleitungen, unterstützende Rückmeldungen und motivierende Elemente eine barrierefreie Arbeitsumgebung schafft. Besonders für Menschen mit Behinderung bietet Gregor eine wertvolle Unterstützung, indem er technische Präzision mit einer freundlichen, menschlichen Interaktion verbindet. Dies stärkt das Vertrauen in das System, reduziert Unsicherheiten bei der Nutzung und fördert eine größere Autonomie im Arbeitsalltag.
Ein wesentlicher Bestandteil von KomIn2Assist ist zudem die gezielte Schulung der Nutzerinnen und Nutzer. Gerade bei der Einführung neuer Technologien können Berührungsängste entstehen. Um diese abzubauen, bietet das Projekt ein umfassendes Schulungskonzept mit praxisnahen Übungen und verständlichen Erklärungen. So wird sichergestellt, dass sich jede Person, die mit dem Schlauen Klaus arbeitet, nicht nur als Nutzerin oder Nutzer, sondern als integraler Bestandteil in der (Klein-)Serienmontage.

Hierfür wurde ein “Easy Mode” für den Einteachprozess von neuen Produkten entwickelt, um die Fachkraft weiter zu entlasten. Heißt: Ein neues Produkt wird in seinem einzelnen Fertigungsschritten in den Schlauen Klaus transferiert und eingelernt, wodurch der Mitarbeiter im Arbeitsalltag dieses Produkt fertigen kann, die Prüfung erfolgt sowie die Qualität der Anleitung und Begleitung dadurch gewährleistet ist.
KomIn2Assist zeigt eindrucksvoll, wie durchdachte Assistenzsysteme einen echten Unterschied machen können. Durch den starken Praxisbezug und Studien mit Menschen, die das System nutzen, und den gezielten Fokus auf ihre individuellen Bedürfnisse wird Gregor mehr als nur ein digitales Tool – er wird zu einem Symbol für Inklusion, Teilhabe und eine zukunftsweisende Arbeitswelt.
Fazit
Gamification revolutioniert nicht nur einen (monotonen) Arbeitsplatz, sondern verbessert auch die Gestaltung von Lern- und Arbeitsprozessen. Durch den Einsatz von spielerischen Elementen wie Belohnungssystemen, Herausforderungen und sozialer Interaktion lassen sich Motivation und Engagement nachhaltig steigern. Unternehmen, die Gamification gezielt am Arbeitsplatz einsetzen, reduzieren dadurch die Fehlerquote in der Produktion, die Begleitung im Sinne der Abwechselung (Reduzierung der Monotonie) und steigern die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Zudem fördert Gamification Inklusion und Teilhabe, indem sie barrierefreie und anpassbare Lernprozesse/ Arbeitsprozesse begleitet, die allen Mitarbeitenden – unabhängig von individuellen Einschränkungen – zugutekommen. KomIn2Assist zeigt beispielhaft, wie digitale Unterstützungssysteme mit spielerischen Elementen den Arbeitsalltag erleichtern und die Eigenständigkeit der Nutzer stärken. Gamification ist mehr als nur ein Trend in der Welt der Spiele und Games – sie ist ein kreativer und wirkungsvoller Weg, um den Arbeitsalltag zu bereichern und Menschen bestmöglich zu unterstützen.
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